Wie sehr unterscheidet sich die Arbeit im Ländervergleich? Wo wird am meisten gearbeitet und wo am wenigsten? Wo verdient man am besten? Und wie steht Deutschland im Vergleich dar? Wir wollen hier ein paar Antworten auf diese Fragen geben und ein besseres Verständnis dafür geben, wie in den Ländern der Welt gearbeitet wird.

Arbeit im Ländervergleich: Arbeitszeiten weltweit

Sieht man sich die Arbeit im Ländervergleich an, fallen zuerst die unterschiedlichen Arbeitszeiten auf. Der klassische 9-To-5-Vollzeitjob wird immer mehr durch flexiblere Arbeitszeitmodelle abgelöst. In Großbritannien hat sich die Rush Hour beispielsweise morgens von 7.30-9 Uhr auf 7-10 Uhr ausgeweitet und abends von 17-18.30 Uhr auf mittlerweile 16-19 Uhr. In Schweden wurde der Sechs-Stunden-Tag zunächst in einer Toyota-Werkstatt eingeführt, wo nun in zwei Schichten ein Zwölf-Stunde-Service angeboten wird. Modelle mit verkürzter Arbeitszeit werden immer mal wieder in Nordeuropa ausprobiert, konnten sich aber noch nicht durchsetzen. Sehr beliebt ist dort jedoch die Homeoffice-Möglichkeit.

Die bekannte Siesta in Spanien gehört ebenfalls immer mehr der Vergangenheit an. Während die ursprüngliche Arbeitszeit bei 10-14 Uhr und 16-19 Uhr lag, passen sich die Geschäfts- und Büroöffnungszeiten immer mehr den anderen Ländern mit Zeiten von 9-16 Uhr an.

In Bezug auf gesetzliche Feiertage schneiden Zypern und die Slowakei mit 15 Tagen am besten ab. Dagegen haben Dänemark, Finnland und Großbritannien nur 9 Feiertage pro Jahr – dafür aber auch mehr Urlaubsanspruch. Dabei liegen die Briten mit 28 Tagen gesetzlicher Urlaubsanspruch vorne.

In Europa kommen insgesamt die Griechen und die Schweizer auf die meiste Arbeitszeit. Weltweit wird laut einer Forbes-Studie von 2017 in Mexiko mit 2.246 Stunden im Jahr und in Südkorea mit 2.113 Stunden im Jahr am meisten gearbeitet. Viel Freizeit haben dagegen die Leute in Dänemark, Norwegen und Frankreich mit der 35-Stunden-Woche, wobei hier allerdings auch viele Überstunden gemacht werden.

Arbeit im Ländervergleich: Gehälter weltweit

Ein weiterer interessanter Faktor, wenn man die Arbeit im Ländervergleich sieht, sind die unterschiedlichen Gehälter. Hierbei liegt die Schweiz mit durchschnittlich 59.000 € netto ganz vorne. Dicht dahinter folgt Luxemburg, sowie Norwegen, Island und die Niederlande. Am wenigsten verdient wird hingegen in der demokratischen Republik Kongo, in Afghanistan und im Sudan. In Europa ist das Land mit dem niedrigsten Gehalt Rumänien.

Arbeit im Ländervergleich: Frauenquote und Gleichberechtigung

Auch die Frauenquote spielt eine Rolle bei der Arbeit im Ländervergleich. 2018 wurde in einer Studie in 41 Ländern die Frauenquote in Führungspositionen untersucht. Die höchste Prozentzahl an Frauen in Führungspositionen gibt es in Lettland mit 44,4%. Danach folgen die USA und Ungarn mit 40,5%. In Südkorea und Japan sind dagegen prozentual die wenigsten Frauen in Führungspositionen zu finden. Die Quote liegt dabei nur knapp über 10%. Auch die Türkei liegt mit 13% ziemlich weit hinten. In Deutschland sind 29,1% der Führungspositionen von Frauen besetzt.

Arbeit im Ländervergleich: Work-Life-Balance

Und wie sieht es bei der Work-Life-Balance aus, die man bei der Arbeit im Ländervergleich auch betrachten sollte? Aus einer OECD-Studie von 2019, in der 40 Länder betrachtet wurden, geht hervor, dass vor allem in den Niederlanden eine gute Work-Life-Balance vorhanden ist. Dort wird nämlich viel in Teilzeit gearbeitet. Hauptsächlich junge Mütter nehmen diese Möglichkeit wahr. Auch in Italien und Dänemark ist eine Work-Life-Balance gut möglich. Am schlechtesten schneiden dagegen Mexiko, Kolumbien, die Türkei, Südkorea und Japan ab. Grund dafür könnten soziale Normen sein und die Schwierigkeit, Arbeit und Familie zu vereinbaren. Dadurch werden weniger Kinder bekommen und es wird mehr gearbeitet. Deutschland liegt in der Studie auf Platz neun, kann also eine ziemlich gute Work-Life-Balance verzeichnen.